ChatGPT-Prompts. Für mehr Herz oder Hirn im Text

A glass head with a heart inside.

Ein effektiver Text trifft Kopf und Herz. Argumente aufbauen und auf Studien verweisen sind ebenso die Pfeiler eines starken Textes, wie mit Storytelling und starken Bildern, Emotionen bei Leserinnen und Lesern auszulösen. Doch wie lässt sich der Emo- und Ratio-Faktor messen und der Anteil an Emotionalität oder Sachlichkeit erhöhen? Eine Analyse und Inspiration zum Weiterverarbeiten liefern drei ChatGPT-Prompts, die ich selbst entwickelt habe.

ChatGPT-Prompt «Textanalyse – Fakten vs. Emotionen»

Im ersten Schritt weist du ChatGPT oder ein anderes LLM-Modell an, deinen Text zu analysieren und den Anteil von emotionalen und sachlichen Textbausteinen zu berechnen.

Prompt: und zähle sachliche und emotionale Sätze im folgenden Text. Berechne ihre prozentualen Anteile. ((Hier folgt dein Text))

ChatGPT-Prompt «Sachlichkeit erhöhen»

Emotionen sind lebenswichtig. Ohne sie würden wir Menschen uns nicht bewegen. Wut, Freude und Angst treiben uns aus unserer Komfortzone und in Richtung von Wünschen, Träumen, von denen wir uns mehr Erfüllung oder ein besseres Leben wünschen. Beim Schreiben können jedoch Gefühle – vorwiegend in Verbindung mit harschen Urteilen – dazu führen, dass der Text als polemisch oder du als schreibende Person als unsouverän wahrgenommen wirst. Mehr Sachlichkeit bewahrt dich davon. Eine starke Argumentation und Verweise auf Studien können die Glaubwürdigkeit eines Contentmarketing-Artikels stärken.

Prompt: Steigere die Sachlichkeit im Text. Identifiziere erst emotionale oder wertende Begriffe, die durch neutrale ersetzt werden sollten. Fokussiere auf Wörter, die einen deutlichen Unterschied im Kontext machen. Liste zudem Generalisierungen, unbegründete Annahmen oder logische Fehler auf. Schlage zudem passende Fakten, Zitaten und Studien hinzu, um die Argumentation zu stärken und gib mögliche Quellen an.

ChatGPT-Prompt «Emotionalität erhöhen»

Sie müssen in der Regel Argumente liefern oder Gründe, um Menschen davon zu überzeugen, ein Produkt zu kaufen oder an die Mission von Ihrem Unternehmen zu glauben. Wer zum Beispiel in der Nachhaltigkeitkommunikation ein Netto-Null-Ziel nennt, aber nicht den Weg dorthin, gerät schnell unter Greenwashing-Verdacht.

Gleichzeitig stimmt das Gegenteil. Klimaforschende oder Journalistinnen und Journalisten stossen mit Ihrer Aufklärung und Überzeugungsarbeit schnell an Grenzen, um es in den Worten von John Sternam sagen“Research shows that showing people research does not work. Er bestätigt, was die Verhaltensökonomie bereits bewiesen hat: Der Mensch ist keine rationale Maschine. Darum kann es hilfreich sein, die Emotionalität im Text zu erhöhen. Inspiration liefert folgender Prompt. 

Prompt: «Steigere die Emotionalität im Text. Verwende die folgenden Ansätze:

1. Direkte Fragen: Vorschlag von 3 bis 5 kurzen Fragen (maximal 7 Wörter), die Leser bei ihren Bedürfnissen abholen und zum Nachdenken anregen.

2. Storytelling: Entwickle eine Geschichte, die emotionale Verbindungen schafft: Problem → Hindernisse → Lösung durch Produkt/Dienstleistung. Je ungewöhnlicher das Beispiel, desto besser.

3. Positive Ausdrucksweise: Ersetze negative durch positive Formulierungen. Beispiel: „Erlebe zwei Wochen Dauerstaunen in Costa Rica“ statt „Entfliehe dem grauen Alltag“.

4. Bedürfnisse und Gefühle: Zeige auf, wo Bedürfnisse und zugehörige positive Emotionen benannt werden können. Beispiel: „Mit dem Kauf des Robostaubsaugers gewinnst du nicht nur Ordnung, sondern auch ein Gefühl innerer Zufriedenheit. Halte dich aber nicht immer an diese Textmechanik.“

Wofür kannst du diese ChatGPT-Prompts einsetzen?

Die Prompts können nützlich sein für praktisch alle Texte. Hier einige Beispiele:

  • Pitch-Präsentationen
  • Die Tonalität deines Brands finden
  • Content Marketing-Artikel
  • Beiträge und Kommentare auf LinkedIn
  • Erste emotionale E-Mail-Entwürfe versachlichen
  • A/B-Testings von Newslettern mit einer sachlicheren und einer emotionaleren Variante

Und wie immer gilt: Weiterschleifen ist nötig

Wichtiger Hinweis: Die Prompts schreiben deinen Text nicht um und verwandeln ihn in Gold, sondern liefern Inputs, die du selbst nach dem Prinzip «Use it-Change it-Kill-it» weiterverarbeiten musst, womöglich mit Finetuning-Prompts oder indem du einen Textprofi zur Seite ziehst.

Photo credit: Unsplash, Niklas Linger

Was ist das schnellste, günstigste und klügste Marketinginstrument? Der Werbetext.

Folgende Frage ist ein Dauerbrenner in Start-ups, KMUs und Konzernen: Wie lässt sich das Optimum aus dem Werbebudget herausholen? Der Königsweg auf dem Weg zum Erfolg ist der Text. Das fängt bereits bei der Geburt des Unternehmens an. Für den berühmten «Elevator Pitch» zeigen Jungunternehmer*innen kein Bild und schweigen dazu. Nein, sie reihen Wort für Wort so aneinander, dass ihre Kurzzusammenfassung erklärt, welches Problem ihr Produkt, ihre Dienstleistung löst und was ihre Vision und Werte sind. Im Idealfall so verpackt, dass der Mensch, der zuhört, entweder Geld investieren oder sofort kündigen möchte, um im Start-up einzusteigen. Erfahre mehr über die Vorteile des wirkungsvollen Mulititalents namens Sprache und Text.  

Warum das Günstigste?

Der Kostenvorteil von Schreibarbeit ist bei den Produktionskosten offenkundig. Bei einem professionellen Fotoshooting oder einem Videodreh bezahlst du das ganze Drumherum: die Ausrüstung, die Location, die Crew. Bei Textarbeiten bezahlst du nur mein Hirn und mich. Lizenzkosten – wie sie bei Bildern üblich sind – fallen bei Texten nicht an.   

Texte sind recyclebar

Ein weiterer Vorteil ist die Wiederverwendbarkeit: Einmal erstellte Texte können auf diversen Plattformen und in verschiedenen Formaten mit zum Teil minimalem Aufwand wiederverwendet werden. Das heisst, aus einem spannenden, längeren Content-Marketing-Artikel lässt sich ein kürzerer Social Media-Post machen, die Untertitel sind prüfenswert, um sie für eine Google Ads-Kampagne zu verwenden – den Recyclingmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.

ChatGPT. Nur Mittelmass. Ohne Eingriff vom Werbetexter.

Es ist erstaunlich, wie schnell ChatGPT kürzere und längere Texte produziert. Doch schon nach kurzer Zeit stellt sich Ernüchterung ein. Ohne mehrmaliges Überarbeiten ist die Qualität bestenfalls ok, aber ok reicht bei weitem nicht aus, um eine wirkungsvolle E-Mail oder eine Reihe von LinkedIn-Posts für das Employer Branding zu erstellen. KI-Helfer wie ChatGPT und Neuroflash sind wie ein Formel 1-Auto: Nur Profis holen das Maximum heraus. Und erreichen mehr in kürzerer Zeit.

Warum das Schnellste?

Auch in Sachen Geschwindigkeit ist das geschriebene Wort anderen Marketingmassnahmen überlegen. Eine Veranstaltung zu organisieren, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben oder auf einer Messe präsent zu sein, kostet viel mehr Zeit. Ich habe schon dramatische Anrufe erhalten. Von Deadlines gejagte Menschen haben mir am Telefon in drei Minuten die Rahmenbedingungen für den gewünschten Text mitgeteilt und den Text noch am selben Tag geliefert bekommen. 

Warum das Klügste?

Texte sind Knetmasse, die ich für dich so forme, so dass sie zu verschiedenen Plattformen und Zielgruppen passen. Nicht jedes Argument kommt bei allen gleich gut an. Ich verändere die Botschaften so, dass sie bei deinen potenziellen Kunden Interesse wecken oder einen Kaufimpuls auslösen. Für die Schweizerische Post habe ich insgesamt 50 verschiedene Texte für Webbanner und Plakate verfasst, die je nach Uhrzeit, Zielgruppe und anderem Kontext eingesetzt wurde. 

Webtexte für bessere Sichtbarkeit im Web

Von einem erfahrenen und empathischen Werbetexter geschriebene Online-Texte erhöhten die Sichtbarkeit deiner Webseite oder deines E-Commerce-Shops in Suchmaschinen. Wenn du Werbung bei Google schalten möchtest, sind Textanzeigen eine clevere Wahl: Sie erscheinen, wenn deine neue Kundschaft nach ähnlichen Produkten und Dienstleistungen suchen. Die textbasierten Google-Anzeigen können schnell eingerichtet und optimiert werden.  

Ich bringe dich weiter. Darauf hast du mein Wort. 

Natürlich können professionelle, massgeschneiderte Fotos, Videos und Illustrationen ein mächtiger Hebel sein, um neue Kunden für deine Dienstleistungen und Produkte zu gewinnen. Genug Beispiele findest du auch in meinem Portfolio. 

Aber prüfe vorher in einem Gespräch, ob du mit reiner Textpower deinen Zielen einen grossen Schritt näherkommen willst. Vor allem, wenn es schnell, vergleichsweise günstig und schlau gehen soll.

Frühlingsputz für glänzende Webtexte

Deine Website ist das digitale Aushängeschild deines Unternehmens. Es ist wichtig, sie regelmässig auf Hochglanz zu polieren. Tausendfach gehörte Phrasen und Floskeln gehören weggeschrubbt. Langweilige Sätze und ein kraftloser Schreibstil sind unansehnlich. Holprige Sätze gehören in den Abfallkorb. Ausserdem wirken deine Angebote wie Magnete, wenn du weniger aus der Ich-Perspektive schreibst, sondern mehr erklärst, welchen Nutzen deine Kundschaft hat, wo der Mehrwert für sie liegt.

Empathisches Schreiben ist die Grundlage, um sich in deine Interessent:en zu versetzen. Da hilft es beim Schreiben, auch eine ganz bestimmte Person im Kopf zu haben. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf meine Weiterbildung in «Gewaltfreie Kommunikation hinweisen», in der Empathie eine wichtige Rolle spielt. Dieses erworbene Wissen ist auch für meine Textarbeit für dich nützlich: Schliesslich willst du nicht, dass sich deine Kundschaft wie Nummern fühlen. Du möchtest sie menschlich ansprechen, im Idealfall eine langfristige Beziehung aufbauen.

Spare Zeit. Gewinne Fokus. Und mehr Kund:innen

Was hast du davon, wenn du deine Texte von einem Freelancer-Texter überarbeiten lässt? Du sparst viel Zeit, vermittelst einen professionellen Eindruck und schärfst dein Profil. Ich bin sicher, dass du viel zu bieten hast in deinem Bereich. Sorgfältig gepflegte Texte widerspiegeln dein Können. Sie erhöhen das Interesse an deinem Angebot um ein Vielfaches.

Mach deinen Kopf frei und konzentriere dich darauf, dein Angebot zu verbessern, neue Services anzubieten oder Kooperationen und überlasse mir das Texten. Schiebe diese Aufgabe auf deiner ellenlangen To-do-Liste nicht auf: Der Text ist immer noch das schnellste, günstigste und klügste Marketinginstrument.

Drei Pakete für deinen Erfolg

Drei Pakete stehen zur Auswahl, damit dein Unternehmen im neuen Licht erstrahlt: von Texte verbessern über SEO Optimierung bis zu einem grossen Schritt weiter kommen mit einem Boost für dein digitales Marketing. Alles mit einem Ziel: Dich bekannter zu machen. Ich sorge dafür, dass nicht nur mehr Besucher:innen auf deiner Webseite und Social Media-Kanälen landen, sondern die richtigen Menschen dich finden.

Paket «Texte verbessern»

Dieses wertvolle und zugleich günstigste Paket enthält alles, was deine Website von altem Mief befreit. Ich überarbeite alle deine Texte: von den Überschriften bis zum Kleingedruckten. Füllwörter werden gnadenlos entfernt. Absätze voller Logikfehler entstaubt. Wo du zu viel über dich selbst schreibst und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe ausser Acht lässt, schreibe ich hin, was deine potenziellen Käufer:innen überhaupt von deinen Angeboten haben. Dabei greife ich auch in die psychologische Trickkiste, die ich mir in den vergangenen 20 Jahren als Schreibprofi mit viel Erfahrung in Werbung, Content Marketing und Texten von zahlreichen Websites aufgebaut habe.

Überzeugen, nicht manipulieren

Ich verfolge dabei nicht das Ziel, deine Leser zu manipulieren. Es geht darum, sich in ihre Situation einzufühlen und sie durch die Kunst der Überzeugung an dich zu binden. Zu diesem Prozess gehört auch eine Textanalyse dazu: Während eines Gesprächs finde ich heraus, ob wir Storytelling-Elemente in deine Website einbauen können. Denn packende Geschichten überzeugen mehr als sachliche Informationen.

Paket «SEO Optimierung»

Als Freelance-Texter schreibe ich für dich empathische Texte, die den Kopf und das Herz deiner neuen Kunden erreichen. Damit überhaupt jemand auf deiner Website landet, ist es entscheidend, dass Google das Scheinwerferlicht auf dich richtet, wenn jemand nach deinen Angeboten und Dienstleistungen sucht. Dafür sind sogenannte SEO Texte nötig, auf gut englisch Search Engine Optimization. Je nach Suchwort ist es eine regelmässige Fleissarbeit, um es in die vorderen Ränge von Suchmaschinen zu schaffen. Für gewisse Suchbegriffe kann es rasant gehen mit deinem Aufstieg an die Spitze. Eine SEO-Überarbeitung deiner bestehenden Blogbeiträge oder deiner Website-Texte im Allgemeinen sorgt mit Sicherheit für Rückenwind.

Bevor ich auch nur ein Wort schreibe, analysiere ich die für dein Business entscheidenden Keywords und optimiere deine Texte und Metadaten entsprechend. Durch diese gezielten Massnahmen wird deine Website für Suchmaschinen attraktiver und somit besser gefunden.

Paket «Online Marketing-Boost»

Es ist gut möglich, dass du mehr brauchst, als „nur“ dein digitales Schaufenster zu putzen und deinen Platz bei den Suchergebnissen zu verbessern. Du bist als Mensch einzigartig auf der Welt. Dein Angebot und deine Dienstleistungen wahrscheinlich nicht. Ob Smartphone-Hersteller, Hotel oder Coach: Konkurrenz regiert in jeder Branche. Und du konkurrierst sogar mit Dienstleistungen ausserhalb deiner Branche. Du kennst das aus deinem Leben: Gebe ich Geld für ein schönes Möbelstück aus oder gönne ich mir eine Städtereise? Investiere es in eines der drei Pakete, dann musst du dir diese Frage früher oder später nicht mehr stellen.

Deine Essenz für mehr Präsenz

In so einer Wettbewerbssituation ist es überlebenswichtig, dass deine Markenidentität klar ist und sich von der deiner Konkurrenten unterscheidet. Die Markenidentität ist so etwas wie der Fingerabdruck deines Unternehmens. Sie beinhaltet die Werte, für die du stehst, die Tonalität deiner Texte wie humorvoll, seriös, leidenschaftlich, verspielt. Wichtig ist auch die sogenannte Positionierung, mit der du herausstichst: Nehmen wir als Beispiel eine Yoga-Lehrerin: Denkbar wäre, dass sie sich auf eine bestimmte Yoga-Technik konzentriert. Oder auf eine bestimmte Zielgruppe: schwangere Frauen. Die Positionierung könnte auch lauten: Die gesündeste Yogalehrerin der Schweiz. Und nebst Yoga gibt es im Rahmen der Kurse weitere Gesundheitsangebote, etwa Rezepte, die auf der ayurvedischen Medizin beruhen.

Tipps für deine Content-Marketing-Strategie

Ohne eine durchdachte Content-Marketing-Strategie geht heute im Online-Marketing nichts mehr. Eine Analyse deiner Content-Marketing-Strategie hilft, Schwachstellen zu finden und Verbesserungen vorzunehmen. Die Ziele könnten lauten: Deine Bekanntheit zu steigern, die Kundenbindung zu verbessern oder neue Kunden zu gewinnen. Letztlich dient das alles dem Zweck, mehr Umsatz zu machen. Dabei analysiere ich verschiedene Faktoren und gebe Tipps zur Findung der Zielgruppe, der Content-Verbreitung, Content-Planung und Content-Kreation.

Weniger ist mehr für Einzelnunternehmer:innen und Kleinunternehmen. Was heisst das konkret? Lieber auf einen Kanal verzichten und weniger Themen bespielen als unbedingt bei der allerneuesten App dabei sein. Ein hochwertiger Beitrag gelegentlich schlägt müden Content, den niemand interessiert und wenig Engagement auslöst. Auf Wunsch kann ich dich da auch mit einer Fülle von Texten versorgen, damit du fürs Erste aus dem Vollen schöpfen kannst.

Nachhaltigkeitskommunikation. Klare Worte statt Worthülsen

Um Bemühungen für mehr Umweltschutz, Gleichberechtigung oder eine Spendenaktion erfolgreich zu kommunizieren, sollten Unternehmen auf Worthülsen, Klischees und Allgemeinplätze verzichten. Dies nährt nur den Green- oder Bluewashing-Verdacht. Wirkungsvoller sind frische Sätze und eine transparente Kommunikation.  

Dank Storytelling können Unternehmen ihre Botschaften authentischer gestalten und eine emotionale Bindung zu ihren Zielgruppen aufbauen. Lies mehr darüber, inklusive Tipps von einem Texter, den dieses Thema stark beschäftigt.

Nachhaltigkeitsberichte. Nach Schema F wie Flach

Wer ein Editorial in einem Nachhaltigkeitsbericht gelesen hat, hat alle gelesen – zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen. Es wimmelt von Phrasen, die so lebendig sind wie staubiger Wüstenboden: Wir wollen die Welt besser machen. Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Wir arbeiten für eine grünere Zukunft. Wer nicht da bereits abgeschaltet hat, tut dies spätestens, wenn das Fachchinesisch aus dem Jutesack gelassen wird.

Ein stereotypisches Vorwort

CEO im Vorwort: «Die Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA.» Oder: «Wir sind nachhaltig seit dem Jahr XXXX.»

Kommentar: Eine konkrete Begründung fehlt meist, was das Unternehmen unter Nachhaltigkeit versteht. Der DNA-Text ist so frisch wie ein morscher Baum.

CEO: «Wir haben die Emissionen (Scope 1 und Scope 2), um xy Prozent reduziert.»

Kommentar: Weder wird die Reduktion in verständliche Einheiten übersetzt wie zum Beispiel «Entspricht dem Ausstoss von xy Autos», noch werden die Fachbegriffe Scope 1 und 2 anschaulich erklärt. Besser ist es auf die Aussagen zu verzichten, die nicht in ein, zwei Sätzen erklärt werden können.

CEO: «Unser Unternehmen unterstützt seit Jahren die Nachhaltigkeitsinitiative XY.»

Kommentar: Von den genannten Nachhaltigkeitsinitiativen haben die meisten Menschen noch nie etwas gehört und können daher nicht einordnen, wie stark die Nachhaltigkeitsleistung ist.

Wie du deine Texte verbessern kannst

«Diesem Unternehmen kaufe ich es ab, dass es mehr für die Umwelt und Gesellschaft tut.». Diesen Satz will jedes Unternehmen hören, doch in Umfragen äussern Menschen eher ihr Misstrauen. Folgende Tipps erhöhen die Überzeugungskraft.

Tipp Nr.1: Vermeide das N-Wort

Das Wort Nachhaltigkeit wurde bereits so oft verwendet, dass es an Aussagekraft eingebüsst hat und Verdacht auf Greenwashing erweckt. Greenwashing bedeutet: Man gibt vor mehr für den Umweltschutz zu tun, als es der Realität entspricht. Die Absicht ist, sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu erschwindeln oder die Preise zu erhöhen.

Ein Tabuwort bei FREITAG und Patagonia

Als ich für ein FREITAG-Projekt arbeitete, schrieb bei einem Newsletter-Text das Wort nachhaltig rein. Mir wurde deutlich gemacht, dass es bei FREITAG ein ungeschriebenes Gesetz gab, das N-Wort nicht zu verwenden. Patagonia verfolgt die gleiche Philosophie. Der Hersteller für Outdoor-Produkte bezeichnet sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen, weil es der Meinung ist, dass seine Geschäftstätigkeit, so ressourcenschonend sie auch ist, die Umwelt belasten würde.

Was bietet sich als Alternative an? Ein Suchfeld können Werte sein: Fairness, Gerechtigkeit, Gemeinwohl, Bescheidenheit, Solidarität. Diese benötigen jedoch einen Leistungsausweis oder zumindest glaubwürdigen Aktionsplan. Im Zweifelsfall lässt man die Titanen unter den Worten in der Schreibtischschublade stecken. Kritische Konsumenten merken schnell, wenn wenig Substanz da ist. Manchmal reicht es schon, die Taten detailliert und pointiert zu beschreiben.

Tipp Nr.2: Sei ehrlich, nicht werberisch

Seit 1886 das erste Coca-Cola-Plakat erschien, gilt in der Unternehmenskommunikation eine Regel: Nur die guten Seiten zeigen, das Produkt in den Himmel loben, so tun, als sei man perfekt. Wer bei einem Auto einen beheizten Seitenspiegel als Revolution verkauft, läuft kaum Gefahr, von der Öffentlichkeit zerrissen zu werden. Die Übertreibung ist zu offensichtlich. In der Nachhaltigkeitskommunikation hingegen sollte man sich vor Übertreibungen hüten. Je nach dem könnte es sich sogar lohnen, Fehler und Rückschläge auf dem Weg zum Ziel offensiv zu kommunizieren.

Tipp Nr.3: Wecke Emotionen mit Storytelling

Die Verwendung von Prozentzahlen (Energieeinsparungen etc.) und zu viel abstrakter Sprache, erkennbar an Wörtern wie -heit, -keit- oder- ung, kann ein Unternehmen unpersönlich erscheinen lassen. Geschichten geben den Nachhaltigkeitsbemühungen ein Gesicht. Nehmen wir zum Beispiel ein Unternehmen, das sich für den Umweltschutz einsetzt. Es könnte sagen, dass es den CO2-Ausstoss reduziert hat. Greifbarer wäre aber eine Geschichte darüber, wie es seine Produktion umgestellt hat, welche Hindernisse dabei überwunden wurden und dass die Mitarbeitende sich stärker mit der Firma identifizieren.  

Das Reservoir für Geschichten ist unerschöpflich

Von Vorteil ist es, wenn Unternehmen eine Vielzahl von Geschichten erzählen, um verschiedene Menschen und Anspruchsgruppen anzusprechen. Wenn ein Unternehmen beispielsweise daran arbeitet, die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz zu fördern, könnte es Geschichten von Frauen im Unternehmen teilen, die erfolgreich in leitenden Positionen arbeiten oder über Programme –mit konkreten Meilensteinen zur Unterstützung von Frauen – berichten. Warum nicht Männer zu Wort kommen lassen, die auf ihre Karriere zugunsten ihrer Vaterrolle verzichtet haben? Vorbilder sind inspirierend und schaffen Glaubwürdigkeit.

Fazit: Wer richtig textet, hat richtig gute Erfolgschancen

Wohl überlegte Kampagnen, Content Marketing-Artikel oder Webtexte bieten hervorragende Möglichkeiten, um für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren, Mitarbeitende zu motivieren und Kund:innen zu bewegen. Eine klare, verständliche Kommunikation hilft, die eigenen Ziele glaubwürdig zu vermitteln und Vertrauen aufzubauen. Das bedeutet nicht, dass ein Text ernst oder in Juristendeutsch verfasst sein muss, sondern je nach Unternehmen und Kommunikationskanal auch Leichtigkeit oder Humor versprühen kann.

Fotografie: Clem Onojeghuo, unsplash.com

Fussball-WM in Katar. Wo liegen die Fallen und Chancen bei der Social Media-Kommunikation und einem sozialen Engagement?

Damit du am nächsten Morgen keinen Katar hast. Ich bin mir sicher, dass diese Headline an der Fussball WM in Katar in der Werbung oder als Social Media-Post von Brauereien oder Detailhändlern genutzt wird, um auf nichtalkoholisches Bier aufmerksam zu machen.

Daran wird vermutlich auch der erschütternde und hervorragende Bericht im «Das Magazin» vom Samstag nichts daran ändern. Der Journalist ging auf Spurensuche und besuchte Hinterbliebene in Nepal, um die Hintergründe und Folgen von Tausenden von Wanderarbeitern zu schildern. Laut einer Recherche von «The Guardian» sind 6500 Arbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesh und Sri Lanka beim Errichten von Stadien, Hotels und einer U-Bahn umgekommen oder haben Selbstmord begangen. Keine Frage, das Thema wird vor der WM noch mehr Medienpräsenz erhalten. Allerdings werden vermutlich die skandalösen Geschehnisse spätestens nach dem Anpfiff des Eröffnungsspieles verdrängt vom Bedürfnis vieler Fans nach Alltagsflucht, patriotischer Selbstüberhöhung und unbeschwert ein Bier mit Freunden trinken.

Doch selbst wenn nicht Millionen von Menschen die Übertragungen bewusst boykottieren werden, kommen Unternehmen und Social Media-Manager:innen, die auf den WM-Zug aufspringen wollen, nicht drumherum, sich zu fragen, wie sie mit den Katar-Toten umgehen sollen

Erster Weg: Social Media Posts as usual

Ich zeige ein paar Wege auf anhand der fiktiven, kleinen Bierbrauerei Hicks!. Sie könnte die Tatsache komplett ignorieren, dass die WM in Katar viele Menschenleben gekostet hat. Sie könnte bierselige Sprüche klopfen, das Risiko eines Shitstorms wäre wohl minim. Entschliesst sich allerdings eine andere Bierbrauerei dazu, die Opfer in Katar zu unterstützen oder ihren Unmut auszudrücken gegenüber den Zuständen, fühlen sich die Feel Good-Sprüche von Hicks! schal an. 

Zweiter Weg: Einen Teil des Umsatzes spenden

Die Inhaberin von Hicks! trommelt ihre Mitarbeitende zum Brainstorming zusammen: „Bald ist WM, hat jemand eine Idee wie wir uns da inszenieren und einen Umsatzsprint einlegen könnten? Da meldet sich der Praktikant: „Ich habe gelesen, dass viele Wanderarbeiter gestorben sind beim Bau der Infrastruktur.“Wir könnten pro verkauften Kasten Bier x Franken an die Hinterbliebenen spenden. 

Viele Marketing:expertinnen, die sich zum Thema «Gutes tun und darüber reden» äussern, würden eher Nein sagen zu diesem Amalgam zwischen Umsatzförderung und Spenden. Sie würden zudem auf die Unglaubwürdigkeit der Bierbrauerei hinweisen, falls diese bisher nicht nur soziale Engagements aufgefallen ist. Der Tenor in der Marketing-Welt ist da einhellig: Fundiertes Social Doing schlägt fassadenbauendes Social Storytelling. Ich persönlich schliesse die Form des Engagements nicht aus Prinzip aus. Die Umsatzspenden-Aktion könnte auch ein Startschuss für ein langfristiges Engagement sein.  

Dritter Weg: Spendenaktion starten

Denkbar wäre auch ein Spendenaufruf, bei welchem Hicks! mit gutem Beispiel vorausgeht und einen Betrag spendet. Die Katar-Toten müssten allerdings die Mitarbeitenden, die diese Spendenaktion pushen, wirklich innerlich bewegen. So ein Projekt lässt sich nicht glaubwürdig nach aussen tragen, wenn die beteiligten Menschen das Ganze teilnahmslos abwickeln. 

In Szenarien denken

Bestimmt gibt es noch andere Wege, die der Bierbrauerei offenstehen, wie zum Beispiel die eigene Community mit in die Entscheidung einbeziehen. Jedenfalls müsste sich Hicks! bei der Erarbeitung der Social Media-Strategie oder Spendenaktionen Gedanken über verschiedene Szenarien machen. Wie reagieren, wenn eine Fussballmannschaft vor dem Anpfiff ein Banner ausrollte? Zuschauer:innen haben bereits beim Spiel Deutschland gegen Italien ein Banner hochgehalten mit der Botschaft: 15000 Tote für grobe Kulissen – FIFA und Co. ohne Gewissen. Dies könnte sich während der WM wiederholen.  

Was meinst du: Dürfte die Migros Sprüche klopfen?

Die WM wird nicht nur von Bierbrauereien genutzt, um Content zu produzieren. Auch Detailhändler, Versicherungen, Banken und viele andere werden den populärsten Sportanlass der Welt dazu nutzen, um mit taktischen Massnahmen ihre kommunikativen Ziele zu erreichen. Sie werden sich ebenfalls Gedanken darüber machen müssen, wie sie mit einer Veranstaltung umgehen, die auf den Körpern von vielen toten Menschen errichtet wurde.

Was denkst du: Wäre es in Ordnung, wenn das Migros Social-Team einen Post machen würde für den Ice Tea mit der Headline „Damit du nach dem Fussballabend keinen Katar hast?“ Ich würde mich über einen Kommentar freuen.

Kommen deine E-Mails gut an?

Empathischer und effektiver schreiben. Eine Kurzanleitung für  E-Mails.

Der E-Mail-Verkehr hat aufgrund des Homeoffice-Trends stark zugenommen. Bei allen Vorteilen des Zuhause arbeiten kann man eines nicht schönreden: Die Beziehungen in Teams und mit Kund*innen sind nicht stärker geworden. Geschwächt wurde auch der Empathiemuskel. Es macht einen Unterschied, ob ich Pixel sehe auf einem Bildschirm oder mich mit einem Menschen von Angesicht zu Angesicht unterhalte. Doch der Nachteil lässt sich begrenzen mit E-Mails, in denen du mehr Empathie schenkst. Mit Empathie meine ich das Vermögen, sich in die Situation deines Gegenübers versetzen zu können, die Gefühle zu erraten und die dahinter liegenden Bedürfnisse. Das Konzept beruht auf «Gewaltfreie Kommunikation» nach Marshall B. Rosenberg.

«Nemi, du kannst mir keine 1-Tages-Deadline für ein Feedback geben!»

Person aus meinem Arbeitsleben

Ein misslungenes Beispiel von mir

Ich war spät dran mit einem Content Marketing-Artikel und benötigte das Feedback einer Person. Ich schickte meinen Text und merkte an, dass es dringlich ist, und fragte die Person, ob sie mir bis nächsten Tag ihren Input geben kann. Alles freundlich verpackt. Am nächsten Tag: keine Antwort. Am übernächsten ebenfalls nicht. Ich schrieb einen netten Reminder.

Die Person fühlte sich unter Druck gesetzt und antwortete mir:

Lieber Nemi

Du kannst mir keine 1-Tages-Deadline geben für ein Feedback auf deinen Text! Ich habe noch andere Jobs auf dem Tisch liegen mit einer hohen Priorität. Du hast bestimmt auch mehr als einen Tag bekommen, um den Text zu verfassen. 

Die Person hatte vollkommen recht. Und mindestens so wichtig: Offenbar stand sie unter erhöhtem Druck. 

Was hätte ich darauf antworten können? Denkbar wäre ein Mix zwischen sich entschuldigen und meine Position verteidigen gewesen. Zum Beispiel: 

Liebe Person xy

Sorry, ich wollte dich nicht unter Druck setzen. Ich habe auch am Montag geschrieben, ob du es bis Dienstag machen könntest und nicht, dass du es machen musst. Bis wann kannst du über den Text schauen? Danke für deine Mühen! Lieber Gruss Nemi

Meine empathische E-Mail

Ich habe die Mail nicht abgeschickt. Stattdessen habe ich einige Momente innegehalten und habe mich versucht, mich in die Person zu versetzen. Zudem habe ich mir die letzten Mails durchgelesen. Am Schluss entschied ich mich für ein längeres Mail, um die Verbindung zu stärken.

Liebe Person XY

Danke für deine Nachricht und ehrliche Reaktion. 

Ich kann mir vorstellen, dass du sehr beschäftigt bist und verschiedene Deadlines erfüllen musst. Von dem her verstehe ich, dass du eine 1-Tages-Deadlines jenseits von Gut und Böse findest. Es ist in der Tat so, dass ich mehr Zeit für das Verfassen des Textes bekommen habe.

Klar, mein Arbeitsschritt erfordert mehr Zeit als deiner. Deswegen kann ich trotzdem nicht erwarten, dass mein Anfrage sofort zuoberst auf deine To do-Liste hüpft.

Ich habe auch festgestellt, dass meine letzten Mails an dich von einem Ton der Dringlichkeit geprägt waren. Ich möchte nicht, dass automatisch bei dir jedes Mal der Adrenalinspiegel steigt, wenn du ein E-Mail von mir erhältst. Ich werde mich zukünftig darauf achten. 

Kannst du mir bitte sagen, bis wann du den Input zum Text geben kannst, ohne dass es für stressig wird? Ich wäre froh, wenn ich den Text bis Ende Woche bekommen könnte.

Wenn das nicht geht, dann lass es mich bitte so schnell wie möglich wissen. 


Lieber Gruss
Nemi

👇Kurzanleitung für empathische E-Mails auf Grundlage der Gewaltfreien Kommunikation

Spürst du den Unterschied im obigen Text zu der Variante, in der ich mich entschuldige und rechtfertige ? Der Ton und die Zusammenarbeit hat sich mit der Person merklich verbessert. Und das «nur», weil ich mich in ihre Lage versetzt habe. Aber versuche es doch selbst bei nächster Gelegenheit.

  1. Frag dich, wie sich die Person, der du schreibst, gerade fühlen könnte oder in welcher Situation sie gerade steckt und welche Bedürfnisse bei ihr erfüllt oder nicht erfüllt sind. 
  2. Nimm dies in deiner Nachricht auf. Ganz am Anfang. 
    Wenn du nicht 100-prozentig weisst, wie es der Person gerade geht, dann lass dies in deine Nachricht einfliessen. Also nicht: Ich bin mir sicher, dass du beschäftigt bist, sondern ich kann mir vorstellen, dass du beschäftigt bist. 
  3. Gib acht, dass du nicht deine Position rechtfertigst oder verteidigst — selbst wenn du im Recht bist. Schenke zuerst Empathie. Du kannst in einem nächsten Mail oder in einem persönlichen Austausch nochmals deine Sicht der Dinge darlegen. Die Person wird dann viel empfänglicher sein. Eine Verteidigungshaltung deinerseits erkennst du oft an Sätzen mit einem „aber“ drin. 
  4. Empathie geben per Mails stösst an Grenzen. Telefonieren oder sich kurz treffen ist möglicherweise der bessere Weg. 

Wer an die Kraft der Marke glaubt, kauft Aktien von Oatly.

Vergangenen Donnerstag feierten von Melkmaschinen geplagte Kühe und umweltbewusste Anleger ein besonderes Ereignis: Oatly ging an die Nasdaq-Börse. 

Das schwedische Unternehmen stellt verschiedene Milchersatzprodukte her auf Basis von Hafer und wurde mit 10 Milliarden Dollar US-Dollar bewertet. Ist das eine hohe Bewertung? Sind die Aktien zu teuer, um einzusteigen? Der Aktionär hält die Bewertung für wahnwitzig und begründet dies mit dem KUV (Kurs-Umsatzverhältnis) von 11,8. Im Artikel wird stattdessen SunOpta empfohlen, das ein KUV von 1,7 aufweist.

Diese Zahlenmenschen. Null Ahnung von Branding und Top-Werbung. 

Sie haben sich gerade gefragt: SunOpta, who? Ich mich auch. 

Und damit kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Artikels: der wertschöpfenden Kraft von starken Marken und der überragenden Kommunikation von Oatly

Vom lokalen No-Name zum Super Bowl-Überraschungshit

Oatly wurde bereits in den 1990er-Jahren gegründet, ist mittlerweile in 20 Ländern in Europa und Asien erhältlich und steht seit April auch in den Regalen von Coop. 2012 übernahm Toni Petersson den CEO-Posten und machte schnell von sich und Oatly reden mit einem Song, der von einem Kindergärtner stammen könnte: Wow, no cow. 2020 rezyklierte er den Song, der mit 100 Dollar Produktionskosten nicht nur um das X-fache günstiger war als ein durchschnittlicher Superbowl-Grosskotzwerbefilm. „Wow, no Cow“ wurde zum am meisten diskutierten Super Bowl-Werbeauftritt.

The package is the branding and media king

Oatly wurde bereits in den 1990er-Jahren gegründet, ist mittlerweile in 20 Ländern in Europa und Asien erhältlich und steht seit April auch in den Regalen von Coop. 2012 übernahm Toni Petersson den CEO-Posten und machte Als Toni Petersson bei Oatly startete, hatte er John Schoolcraft im Schlepptau und gab ihm den Creative Director-Posten. Schoolcraft machte sich als Erstes daran, der Oatly-Packung ein neues, unverwechselbares Design zu verpassen in Zusammenarbeit mit der schwedischen Topagentur Forsman & Bodenfors. Die Texte auf der Verpackung machten schnell klar, dass Oatly sich als Challenger Marke positionierte. Man liess es nicht bei der relevanten, aber braven Botschaft „Tue Gutes für dich und deine Umwelt“ bleiben. Oatly legt sich bis heute mit der Milchindustrie an, setzt auf die David gegen Goliath-Story und pikst sie mit Sprüchen wie: It’s like milk, but made for humans. Wer mehr über das Branding von Oatly erfahren will und warum es bei Oatly keine Marketing-Abteilung gibt, schaut sich dieses Interview mit John Schoolcraft an oder diese Keynote

Politmarketing at it’s best

2019 lancierte Oatly in Deutschland eine Petition mit der Forderung, dass alle Lebensmittelhersteller ihren CO2-Fussabdruck auf der Verpackung deklarieren sollen. Nicht ganz ohne Eigennutz. Milchprodukte sind im Vergleich zu Pflanzendrinks bei der Umweltbilanz die reinsten Sündenböcke. Oatly geht auch da voraus und weist den CO2-Fussabdruck auf der Verpackung aus.

Starke Marken überleben Shitstorm

Einen Shitstorm trat die Netzgemeinde los, als Blackstone mit einem Investment von 200 Millionen einen zehnprozentigen Anteil bei Oatly erwarb, um die Finanzierung von neuen Produktionsstätten zu ermöglichen. Das US-Investmenthaus steckt auch Geld in Unternehmen, die schlecht fürs Klima sind. In den Diskussionsforen waren die Meinungen gespaltet. Die Idealisten beklagten die fehlende Integrität von Oatly, die Pragmatiker begrüssten die Finanzierungsspritze.. Schlüssig fand ich die Aussage von Sarah Böhmer, Brand Consultant von BrandTrust, die in diesem persoenlich.com-Artikel von einem Vertrauensguthaben spricht, von dem Oatly zehren konnte. Anders ausgedrückt: Starke Marken sind widerstandsfähiger. 

Keine Angst vor der übermächtigen Konkurrenz

Giganten wie Nestlé mischen im boomenden Milchersatzprodukte-Markt und stellen Drinks, Eis, Käse, Joghurts ohne den Saft her, den die Natur für Kälber ersonnen hat. Die Mutter von allen Lebensmittelkonzernen hat eine Pflanzenmilch auf Erbsenbasis lanciert mit dem Namen «Wunda». Nestlé ist allerdings mit einem zwielichtigen Nachhaltigkeitsimage behaftet.

Der Oatly-CEO, Toni Petersson, erstarrt jedenfalls nicht in Angst. Er zählt darauf, dass die Öko-Trinker in der Lage sind zu unterscheiden, wer aus echtem Interesse umweltfreundliche Produkte herstellen will und welche Unternehmen nur auf den letzten Trend aufspringen. 

Wer einem Freelance-Texter blind vertraut, ist selbst schuld

Ich arbeite in erster Linie als Texter/Konzepter und Kampagnenmacher seit über 15 Jahren. Und obwohl ich in den letzten Jahren mein Finanzwissen ausbauen konnte aufgrund von Aufträgen aus der Finanzbranche, bin weit davon entfernt, ein Aktienanalyst zu sein, obwohl: Liegt da nicht noch eine Glaskugel in meinem Keller herum?;-)

Wenn Sie also ihr ganzes Vermögen in Oatly-Aktien stecken, der Kurs einbricht und sich nie mehr erholt, mache ich Ihnen zum Trost einen Cappuccino mit aufgeschäumter Barista-Oatly-Hafermilch, lehne aber sonst jede Verantwortung ab. Die Gefahr besteht nämlich, dass frisch an der Börse gestartete Aktien von viel Hype getragen werden und oft zu hoch bewertet sind.

News über Kommunikation im Bereich Nachhaltigkeit erfahren.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist ein Megatrends, mit dem sich jedes Unternehmen beschäftigen muss, um die eigene Zukunft zu sichern. Das geht weit über umweltbezogenes Verhalten hinaus und beinhaltet auch soziale Engagements und eine gute Unternehmensführung. Melden Sie sich für meinen Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben.



Die Rezession überleben: Vier Denkanstösse

Die Rezession wird wie die Liebesromanze zwischen Romeo und Julia ablaufen: kurz, aber heftig.

Behaupte nicht ich, sondern die halbe Wirtschaftswelt. Taten lassen die Regierungen folgen mit Hilfspaketen in Billionenhöhe und fortlaufenden Lockerungsmassahmen.

Der Konsum in der Schweiz flammt bereits auf und die Wirtschaft scheint sich in der Schweiz zu normalisieren gemäss des gestrigen NZZ-Artikel „Wirtschaft in Echtzeit: Wie die Erholung nach dem Corona-Lockdown vorankommt“.

Es geht aufwärts. Für alle, die in Bewegung bleiben, sich den neuen Umständen und Bedürfnissen anpassen und mit guter Kommunikation im Gespräch bleiben.

4 Denkanstösse für mehr Erfolg in der Kommunikation

Mit was Sie gerade zu kämpfen haben, weiss ich nicht. Ich hoffe, es ist kein Bär. Falls Sie mit Kommunikationsschwierigkeiten ringen, habe ich vier Denkanstösse für Sie.

1. Krise? Ein Start für gutes Storytelling

Falls Ihr Unternehmen gerade schwere Zeiten durchlebt, hat es das Zeug für eine packende Geschichte. Jeder Held, jede Heldin durchläuft Krisen auf dem Weg zum gewünschten Ziel. Das ist nicht nur ein bewährtes Gerüst in Drehbüchern. Happy Ends werden ebenfalls im Geschäftsleben geschrieben – Steve Jobs wurde einst als CEO abgesetzt, bevor er zurückkam und Apple zum wertvollsten Unternehmen der Welt führte. Und haben Sie gewusst, dass Michelle und Barack Obama in einer Paartherapie waren?

2. Wer tiefer gräbt, hebt Bedürfnisschätze

Angstgetriebene Reaktionen wie Rabatte geben können eine Negativspirale auslösen. Bewahren Sie ruhiges Blut und stellen Sie sich die Frage, alleine oder mit mir, einem erfahrenen Texter/Konzepter: Welche Bedürfnisse erfüllt mein Produkt, meine Dienstleistung? Meist sind es verschiedene. Welches ist das wichtigste Bedürfnis? Ein Beispiel: YouTube weiss, dass ich ein Schreibprofi bin. Darum bekomme ich öfters grammarly-Werbung eingespielt. Der Film ist gut gemacht, der Humor typisch amerikanisch.

Bemerkenswert ist allerdings die übergeordnete Botschaft: Better Communication, better Connection. Und nicht: Profitieren Sie von einem Schreibprogramm mit vielen Funktionen!

„Prüfen Sie, ob es sinnvoll ist, das gestiegene Bedürfnis nach Sicherheit und Verbindlichkeit Ihrer Kommunikation beizumischen.“

3. Seien Sie kein Schaf. Seien Sie mutig

Der Mensch ist ein Herdentier, keine Frage. Doch im Gegensatz zu einem Schaf, das seinem Instinkt hörig ist, können wir unseren eigenen Weg gehen. Und wer das in der Kommunikation schafft, erregt Aufmerksamkeit. Ein Beispiel: Während des Lockdowns haben Krankenversicherungen Fitness- und Yoga-Klassen gestreamt mit Fitnessprofis in leeren Trainingsräumen oder Zuhause. Der totale Einheitsbrei. Wieso hat niemand Möbel als Fitnessgeräte benutzt oder zur Auflockerung Kleinkinder als Gewichte zum Heben? Brechen Sie die kommunikativen Standards in Ihrer Branche, um aufzufallen. Ganz gleich, ob beim Content Marketing, Newslettern oder einer Kampagne.

4. Schlaue Texte und Konzepte sind eine rentable Investition

Stottert die Wirtschaft, klappern die Zähne der Finanz-Verantwortlichen und sie brüllen: Stoppt die Werbeausgaben! Nichts gegen Kostenkontrolle – auch in Ihrem Unternehmen – aber wie sollen Menschen dazu gebracht werden, ihr Geld auszugeben, wenn nicht durch relevantes Content Marketing, verlockende Newsletter-Angebote oder indem Sie was Gutes für die Welt tun und dies verkünden? Bleiben Sie präsent auf der Marken- und Produktbühne. Es braucht keine bombastische Lichtshow für einen bleibenden Eindruck. Und fangen Sie heute damit an: Kleine Schritte bringen Sie vorwärts und schaffen Vertrauen, den Boden für Ihre Kundschaft.

Melden Sie sich und der Nebel lichtet sich

Ganz gleich, ob Sie bereits klare Vorstellungen haben oder noch im Nebel tappen, was Sie genau der Welt mitteilen möchten und auf welchem Weg: Kontaktieren Sie mich für ein erstes Gespräch. Kein Problem ist zu klein, um nicht darüber reden zu können, und keine Herausforderung zu gross.

Ausser Sie besitzen eine Airline, dann muss ich passen.

Let’s talk. Sie können mich erreichen unter der Telefonnummer 078 719 23 05.

Oder per E-Mail unter vamos@nemiwildbolz.ch

 

Bildquelle „Sneaker“: unsplash.com, Fotograf: James Pond

Bildquelle „Sneaker“: unsplash.com, Fotograf: Sam Carter

 

Flyer für Start-Up

nanuu ist ein Start-Up, das vegane Cookies kreiert und diese mit Nährstoffen anreichert wie zum Beispiel Vitamin B12. Einer meiner Lieblings-Art Direktoren Flavio Meroni und ich wurden angefragt, ob wir „was“ machen könnten. Das „was“ haben wir nach zwei Telefongesprächen erarbeitet. Wir haben nanuu dazu geraten, Lebensmittelläden zu akquirieren, indem sie eine Kostprobe von den Cookies verschicken und einen von uns kreierten Flyer mit den wichtigsten Informationen. Weil wir Fans von „Permission Marketing“ sind, legten wir nanuu nahe, vor dem Versand anzurufen und um Erlaubnis zu bitten, ob man die Kostprobe zuschicken darf. Wer sagt schon Nein bei der Frage, ob man kostenlos Cookies zugestellt bekommen will?

 

Vorderseite des Flyers

Rückseite des Flyers

Armbändchen kaufen und tragen. Nicht für eine gute Sache. Sondern 17.

Lance Armstrong hat schon 2004 an der Tour de France mit seinem gelben Livestrong-Siliconarmband für grosses Aufsehen gesorgt und einen grossen Erfolg erzielt. 70 Millionen Stück hat er zugunsten einer Krebsstiftung verkauft. Die #Togetherband-Initiative nimmt die Grundidee auf und verkauft nun Armbändchen aus 100 Prozent rezykliertem Kunststoff, um auf die Sustainable Development Goals oder kurz SDG-Ziele der Vereinten Nationen aufmerksam machen. Die Initiative wurde bereits 2016 beschlossen. Vielen Menschen sind die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis heute kein Begriff. Das kannst du ein Stück weit ändern. Wenn du eines oder mehrere der Bändchen trägst, wirst du sicher darauf angesprochen und kannst dann „Aufklärungsarbeit“ leisten. Zudem fliesst der Kaufbetrag in ein Projekt ein, das auf die Ziele einzahlt. Und nicht zuletzt sind die Bändchen eine sichtbare Erinnerung für den Träger oder die Trägerin, mehr für das #Gemeinwohl zu leisten.

Mehr Informationen und Bestellmöglichkeiten auf http://togetherband.ch

Ulysses. Das beste Schreibwerkzeug – auch für Bürogummis.

 

 

Dies ist der Schreibtisch von Bestseller-Autor Haruki Murakami. Gut möglich, dass er mit Ulysses schreibt. Bildnachweis: www.harukimurakami.com

Lieber Vielschreiber, liebe Vielschreiberin

Die Furcht vor dem blinkenden Screen-Cursor, der ungeduldig nach Ihrem Textinput verlangt, kann Ihnen die Schreib-App Ulysses nicht nehmen. Ein Inner-Critic-Killer-Implantat haben die Schöpfer von Ulysses auch noch nicht erfunden, das Sie sich per Bolzpistole in den Kopf schiessen könnten, um ihr stänkerndes Ich beim Schreiben zu besänftigen.Aber wenn Sie mit zenartigem Fokus über die Tastatur gleiten und in den Flow-Zustand eintauchen wollen, endlich ein übersichtliches Online-Regal für Ihre Manuskripte wünschen und Ihre Schreibmuskeln formen wollen, wird Sie der Wunsch packen, den Erfindern von Ulysses einen Liebesbrief zu schreiben. Allerdings nur, wenn Sie im Apple-Universum zu Hause sind, da Ulysses für die Android/Windows-Plattformen nicht erhältlich ist.

Mit Fokus zum Schreiberfolg.

Mit Ulysses bekommen Sie ein Schreibwerkzeug in die Hand, das Ihre Aufmerksamkeit in die richtigen Bahnen lenkt, weil es die äusseren Ablenkungen ausradiert. Der Schreibscreen verzichtet komplett auf eine Symbol- und Menüleiste à la Word von Microsoft mit Formatierung-Icons (fett, kursiv, etc.) und all den anderen Funktionen, die Sie aus dem Schreibfluss reissen könnten. Der Typewriter-Modus rückt den bereits geschriebenen Text in den Hintergrund und richtet den Fokus auf den Satz,

den

Sie

gerade

schreiben.

Easy formatieren mit Markdown.

Doch wie formatieren Sie Ihre Texte, wenn eine Symbolleiste mit Kursiv-Icons, etc. fehlt? Sie erlernen die Markdown-Sprache. Klingt komplizierter als es ist. Die Grundlage der Auszeichnungssprache erlernen Sie – da bin ich mir ganz sicher – während einer einzigen Kaffeepause.

Mehr Ordnung. Mehr Übersicht. Mehr Sex.

Vorbei sind die Zeiten, in denen Sie sich als Idiot oder Idiotin gefühlt haben, weil Sie den Überblick über die 7 verschiedenen Word-Versionen im Ordner Neues_Projekt_KopieKopieKopie verloren haben oder, Gott bewahre, das finale Dokument sogar aus einem E-Mail herausfischen mussten. So wirkt sich das durchdachte Organisationssystem von Ulysses positiv auf Ihr Selbstwertgefühl aus – und demnach auf ihre sexuelle Anziehungskraft

Mehr als ganz nett: das Text-Etikett.

Ein möglicher Weg, ihre Salespitch-Texte, PR-Mitteilungen, Briefings, E-Mail-Rohtexte, Memos, Blogbeiträge abzulegen und zu finden, ist das Tagging. Auf gut deutsch: Verpassen Sie Ihren Texten ein Etikett. Das ist zum Beispiel sehr praktisch, wenn Sie an mehreren Schreibaufgaben dran sind. Taggen Sie diese mit dem Begriff «Baustelle», «Raupe» oder, wenn Sie leicht grössenwahnsinnig sind, mit «soonthenextbigthing». Ulysses listet dann all ihre laufenden Schreibprojekte im Stile einer To-do-Liste auf.

Mit Zahlen effizienter Wörter schreiben.

Die Statistikfunktionen von Word & Co. sind wenig aussagekräftig im Vergleich zu den Zahlen, die Ihnen Ulysses mit einem Klick liefert. Die «Goal-Funktion» ist eine meiner Lieblingsfunktionen. Geben Sie ein, wie viele Wörter oder Zeichen Ihr Text höchstens aufweisen soll. Dadurch werden Sie zum Beispiel beim Schreiben von Konzepten dazu angeleitet, von Anfang an sich auf das Wesentliche zu beschränken. Tweets oder LinkedIn-Nachrichten mit einer eingebauten Texthöchstgrenze lassen sich so auch effizienter schreiben.

Word, Pages und Google brauchen Sie trotzdem. Leider.

Ulysses ersetzt nicht Ihre gängigen Schreibprogramme, da Word, Pages, Google Docs immer noch der Standard sind, mit dem viele Menschen arbeiten. Das macht aber nichts. Die Export-Funktion von Ulysses schliessdt die Giganten der Textverarbeitung mit ein und ist bedienerfreundlich.

Fazit: Ideal für geschäftliche und private Vielschreiber.

Wer viel schreibt, wird viel gelesen. Die Lust am Schreiben weckt Ulysses auf jeden Fall. Es kombiniert die Einfachheit eines Fixie-Bikes mit den Zusatzfunktionen eines Touren-Bikes für langandauernde Schreibprojekte. Ulysses bietet eine kostenlose 14-tägige Testversion.

Viel Spass und Erfolg beim Schreiben mit Ulysses wünscht Ihnen


Nemi Wildbolz, Texter/Konzepter

PS: «MIt Ulysses trainieren Sie Ihre Schreibmuskeln. Herkules-Schreibaufgaben überlassen Sie aber besser mir.»


Achtung vor Greenwashing und Verantwortung abwälzen

Nachhaltigkeit ist ein Megatrend. Im Zuge des Pariser Klimaabkommens und erhöhtem Druck seitens des Staates, disruptiven Start-ups und nicht zuletzt demonstrierenden Schülern und Schülerinnen werden Branchen wie der Energiesektor, die Landwirtschaft oder die Mobilität in den nächsten Jahren umgewälzt. Auch in der Kommunikation wird das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnen. Grosse und kleine Unternehmen quer durch alle Branchen möchten ihre Engagements nach aussen kommunizieren und mit Ideen bei der Öffentlichkeit punkten.

Der Ruf von Siemens ist ramponiert

Allerdings lauern da viele Fallstricke. Auf die harte Tour musste dies Siemens erfahren. Der Konzern erlitt einen mächtigen Reputationsschaden. Vollmundig verkündete der Konzern, dass alle Produktionsstandorte bis 2030 klimaneutral sein werden. Im Januar 2020 folgte das PR-Desaster. Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen nahmen das Unternehmen ins Visier als bekannt wurde, dass Siemens an einer wichtigen Zulieferung für ein Kohlekraftwerk in Australien festhielt. Der CEO versuchte sich aus dem Schlamassel zu befreien, in dem er die Friday for Future-Ikone Luisa Neubauer einen Posten im Aufsichtsrat anbot. Der Vorschlag erwies sich als Boomerang: Neubauer lehnte ab. Doch auch bei viel kleineren Bemühungen gilt es, die Sache drei Mal zu bedenken und im Zweifelsfall nicht durchzuführen.

«Best of Swiss Web»: Gut gemeint, weniger gut darüber nachgedacht

Einen Shitstorm hat «Best of Swiss Web» nicht zu befürchten wegen ihrer Idee, die Gäste zu fragen, ob sie am Award-Sanlass ausschliesslich ein vegetarisches Menü essen möchten oder nicht. Inspiriert wurden die Best of Swiss Web-Veranstalter von den Golden Globe-Organisatoren, die Fleisch und Fisch von der Menükarte strichen am Gala-Dinner. Allerdings wurden bei den Golden Globes die Stars nicht bei der Entscheidung einbezogen. Best of Swiss Web hingegen fragt alle Besucher der Webseite (Umfrage läuft bis heute), ob sie den Veggie-Vorschlag gut finden. Damit will BoSW grundsätzlich etwas Gutes tun, stiehlt sich aber aus der Verantwortung. Stellen Sie sich vor, der Staat würde alle Eltern fragen, ob an Schulen nur noch Veggie-Gerichte erlaubt sind. Bei einem Anteil von 5 Prozent Menschen in der Schweiz, die sich vegetarisch ernähren, dürfte die Antwort klar ausfallen. Und was würde wohl passieren, wenn die SWISS Flugreisende fragen würde, ob sie bereit wären mehr für das Flugticket zu zahlen? Die CO2-Kompensation mag zugenommen haben im letzten Jahr. Aber die Mehrheit schert sich immer noch nicht drum und sorgt dafür, dass die Schweiz bei den Flugmeilen pro Kopf Weltspitze bleibt.

Fazit. Selbst durchziehen oder sein lassen

Schön, hat sich BoSW von den Golden Globes-Organisatoren inspirieren lassen, ihre Gäste bei Entscheidungen, um ihre Meinung zu fragen. Die Menüumfrage von BoSW signalisiert jedoch: Wir sind ein Fähnchen im Wind. Es fehlt eine klare Haltung. Es riecht nach Opportunismus. Ferner ist die Veggie-Idee meiner Meinung nach ein unglücklicher Kompromiss. Ein vegetarisches Menü ist ebenfalls nicht frei von Tierleid und weist eine schlechtere Umweltbilanz auf im Vergleich zu einer veganen, rein pflanzlichen Menüvariante. Vielleicht wäre es ratsamer gewesen.

Webtexte für LAB360

 

Webtexte hochgekocht

Selber Schreiben ist wie selber Kochen. Es fehlt an Raffinesse, wenn man es nicht tagtäglich macht, ein wenig Talent aufbringt und durch eine harte Schule gegangen sind. Fade fand das Web- und Softwareunternehmen LAB360  ihre selber verfassten Webtexte. Ralf Brändli hat sich dann an mich erinnert – wir haben eine Zeit lang ein Büro geteilt – und mich angerufen, ob ich den Text aufpeppen könnte. Ich mir ihre Texte und die Struktur der Webseite angeschaut, gewisse Texteile übernommen, Unbrauchbares weggeworfen, Neues hinzugefügt. So virtuos Codes schreiben wie die Pros von LAB360 könnte ich allerdings selbst dann nicht, wenn ich ab sofort nichts anderes machen würde.

Du oder Sie?

Während des Briefings haben wir eine spannende Diskussion geführt. Ralf Brändli hat in die Runde geworfen, dass man die Besucher und Besucherinnen der Webseite duzen könnte. Ich war zuerst skeptisch, da ich persönlich Schwierigkeiten damit bekunde, wenn ich geduzt werde von einem Unternehmen. Aber das mag daran liegen, dass ich nicht mehr 18 bin. Ausserdem sollte man nie vom eigenen Geschmack auf den von anderen schliessen. Seit einiger Zeit ist auch der Trend zu beobachten, dass das Duzen in der kommerziellen Kommunikation öfters zum Einsatz kommt. Es kann eine persönlichere Wirkung entfalten sowie frischer und jünger wirken im Gegensatz zum altbackenen Sie. Kommt hinzu, dass bei einem technologielastigen Geschäftsfeld wie Web- und Softwareentwicklung ein Duzen mehr Nähe signalisiert. Und da LAB360 kein gesichtloses Grossunternehmen ist, sondern aus einem kleinen, aber feinen Team besteht, haben wir uns am Schluss doch entschieden, mit dem Du zu arbeitenn

Das nächste grosse Ding

Es war einmal ein Kommunikationschef, der am Anfang eines jeden neuen Jahres wieder mit dem Rauchen anfing.

«Was ist das nächste grosse Ding, das Erfolg verspricht?», fragte er sich nervös und zog an seiner E-Zigarette mit Havanna-Geschmack. AI? AR? VR? Stundenlang surfte er auf LinkedIn und jedes Marketing-Buzzwort, das er überflog, machte ihn noch zappeliger bis er von Dampf umnebelt auf einen LinkedIn-Artikel eines Texters stiess. Da stand: Das nächste grosse Ding ist das gleiche grosse Ding, dass seinen Anfang am ersten Lagerfeuer der Menschheit nahm: Geschichten erzählen.

Da lehnte sich der Kommunikationschef entspannt zurück auf seinem gut gepolsterten Bürosessel: «Ja, klar! Was seit 200’000 Jahren funktioniert, wird auch die nächsten paar Jährchen am besten Fakten mit Emotionen verbinden», schoss es ihm durch den Kopf.

Beruhigt meldete er sich bei dem Texter, der etwas vom Geschichten erzählen versteht. Ein Jahr später surfte er nicht mehr auf LinkedIn, sondern auf der Welle, die seine Superjacht schlug.

 

Ein ehrlicher Werbetext.

Film ab und Ton an. Die Hersteller von Honest Tea, der Name sagt es schon, setzen auf Ehrlichkeit bei ihren Produkten. Freundliche Grüsse hatte die Idee für die schweizweite Einführung einer Influencer-Kampagne, in der MeinungsmacherInnen über ihre persönlichen, ehrlichen Momente sinnieren. Ich habe den Offtext von Lauren Wildbolz geschrieben, nachdem wir bei einem Glas Wein, äh einem Glas Honest Tea, über Ehrlichkeit philosophiert haben.